© Horst Lehminger
Ich erwarb den 914er im Jahre 2011 mit damals recht wenig Kenntnissen der Materie.
Der Wagen sah äußerlich gut aus und das ganze wurde noch mit einem Gutachten von Dipl. ING. Michael Stockmann mittels Wertgutachten bestätigt.
Mit dem Porsche zu Hause angekommen habe ich natürlich begonnen die “paar Rostbläschen” zu entfernen. Was dann kam zeigen die nachfolgenden Bilder.
Ich hoffe Herr Stockmann “Sachverständiger für Kraftfahrzeugtechnik” hat mittlerweile seinen Beruf gewechselt. Das Gutachten war das Papier nicht wert auf dem es stand.
Der Auseinanderbau erfolgte noch in der alten großen Garage in Liblar und brachte das ganze Übel zum Vorschein. Die angebliche Restaurationsbetrieb hatte in großen Maße
gepfuscht und mittels Karossiedichtmasse geschönt, so dass nach der Zerlegung nur noch die Entscheidung stand: Schrottplatz oder mühevoller Komplettaufbau.
Nachdem der 914er zerlegt war wurde es noch schlimmer:
1. Das Frontlech bestand aus 12 St. Flicken Blech.
2. Die Kotflügelkanten vorne gab es nicht mehr.. sie bestanden aus Karosseriedichtmasse.
3. Der Kotflügel hinten rechts bestand aus 5 Teilen (laut Gutachten perfekt restauriert).
4. Schweller beide Seiten sind Flickenteppiche
...usw.
Die Entscheidung Schrottplatz rückte immer näher....
3 Jahre und ein Umzug später besaß ich auch in Hürth eine einigermaßen große Garage, die den Gedanken einer Restauration wieder aufkommen ließ.
Nach langer Überlegung stand die Entscheidung.. “Komplettrestauration und der Umbau auf 6Zylinder 3,2L 915er Getriebe usw.”
Zu diesem Zeitpunkt war mir der finanzielle Rahmen eines Umbaus auf 6-Zylinder noch nicht bewusst.
Wer bei den folgenden Bildern eine Restaurierung im Sinne der “Originalität” erwartet wird enttäuscht werden. Ich baue den 914er ausschließlich für mich.
Das soll heißen... wie er mir gefallen wird mit viel Leistung und neuer Porsche Technik.
Um so eine umfangreiche Restaurierung ohne krummer oder geknickter Karosse umzusetzen habe ich mir eine Rahmenlehre geschweißt, die 3 Funktionen erfüllen
soll: 1. Rahmenlehre, 2. Drehgestell, 3. sie soll fahrbar sein.
Durch viel Glück bin ich über die Fa. Weber Motorsport aus Wuppertal an eine ziemlich gute Front gekommen. Nach dem Sandstrahlen der neuen Front und mittels Rahmenlehre habe ich
sie ohne Probleme einsetzen können. In diesem Zug wurde auch ein neues Bodenblech eingesetzt und die Kotflügelkanten wurden erneuert.
Um der geplanten Motorleistung gerecht zu werden und um ein Verwinden der Karosserie zu vermeiden schweiße ich im Zuge der Blecharbeiten Verstärkungsbleche
und Streben an allen neuralgischen Punkten ein. Man lerne....“Auf jeden Fall vernünftigen Schweißprimer verwenden... dann entfallen auch die kleinen Rußfahnen um die Schweißpunkte”
Projekt 1:
Projekt 1:
Porsche 914-4
Baujahr: 1973
alt Motor: 2L 4Zylinder
neu: 3,2L 6Zylinder
Nach dem Verschweißen versiegel ich
doppellagige Bleche mit dünnflüssiger
Grundierung und Spritze. Damit sollte nach
dem Versiegeln der Schweißkanten dem
Rostschutz genüge getan sein.
In dem neu eingesetzten Bodenblech sind
jetzt die Abluftgitter für den Ölkühler und
die Verstärkungsstreben verschweißt
worden.
2 St. SPAL Lüfter wurden schon mal zur
Probe montiert.
Montageblech und Ölkühler wurden zur
Probe montiert.
Als nächstes ist das Anfertigen und
Verschweißen des Ölkühlerschachtes in
Arbeit.
Zusatzstreben sind eingeschweißt.
Ölkühler Schacht ist eingeschweißt.
Catchtank 16L, Ölkühler und Lüfter sind aus
den USA angekommen.
Stoßstangenhalter
erneuern.
Scheibenrahmen Ecken
erneuern.
Catchtank, Ölkühler, Lüfter probeweise
einbauen und Halter anfertigen.
Innenschweller in verstärkter Ausführung 2mm erneuern.
Streben zur Versteifung der Karosserie
während des Holm wechsels .
Aufspannen der Karosse auf der
Rahmenlehre.
Innenschweller und Achsaufhängung ist erneuert. Ich habe sie aus 3mm Blech gefertigt. Jetzt geht es an den Außenschweller.
Innenschweller sind fertig. Als zusätzliche Verstärkung wurden bis zur Achasufnahme
Waben eingeschweißt. Die Heizungsrohre entfallen.
Alle Schweller sind jetzt geschlossen. Es wird die neue verstärkte Achsaufhängung
vorbereitet und verschweißt
Der Boden wird komplett erneuert.
Nach kleine Zwischenprojekt (Käfer Cabrio) geht es endlich weiter. Das komplette Seitenteil bis zum Targabügel wird ersetzt. Ich
brauche nicht zu erwähnen das auch dieses Teil aus ca. 5 Blechflicken und jede Menge Rost bestand.
Jetzt geht es dem hinteren Kofferrraum Blech an den Kragen. Gleichzeitig werden so langsam alle Anbauteile gesandstrahlt und überarbeitet. Die Türen sahen schlimm aus.
Karosserie wurde gesandstrahlt grundiert und der Rest geschweißt.
Die Boden und Verstärkungen wurden eingeschweißt und der Motor mit Getriebe fanden das erste Mal ihren Platz im Heck.
Alle Nähte wurden versiegelt, Grundiert und jetzt fangen die Anpassungsarbeiten der Anbauteile an.
Zwischendurch mal ein paar Überarbeitungen. Handbremse gepulvert und mit neuen Buchsen versehen.
Die letzten Spachtelarbeiten und die ersten Füllerarbeiten.
Türen anpassen GT Verbreiterung verschweißen die ganze Karosse in reichlich Füller setzen.
Schleifen und ab zum Lackierer. am 29.12.2021 wurde lackiert.
2 Schichten Steinschlagschutz und Wachs für alle Holräume.
Die schöne Arbeit beginnt... der Zusammenbau. Lüfter, Ölkühler und Trockensumpftank.
Pedallerie, Kofferraum, Armaturenbrett und Dichtungen. Natürlich neu oder überholt